Akupunktur

Heu­te wird die Aku­punk­tur sogar von der Weltgesundheits-Organisation
(WHO) aus­drück­lich als Behand­lungs­form für vie­le Erkran­kun­gen emp­foh­len. Bei der Behand­lung bewirkt die Kom­bi­na­ti­on spe­zi­el­ler Punk­te Ände­run­gen im Ener­gie­fluss des Kör­pers und hat eine aus­glei­chen­de und sta­bi­li­sie­ren­de Wirkung.
Die Aus­wahl der Punk­te erfolgt auf der Basis einer Dia­gno­se ent­spre­chend der chi­ne­si­schen Medi­zin und sorg­fäl­ti­gen Ana­mne­se­er­he­bung. Die Punk­te sind nach ihrem funk­tio­nel­len Zusam­men­hang auf gedach­ten Ver­läu­fen, den Meri­dia­nen, ange­ord­net. Bei der Aku­punk­tur wer­den ste­ri­le Ein­weg­na­deln aus Edel­stahl an spe­zi­fi­schen Stel­len des Kör­pers gesetzt. Die Nadeln ver­blei­ben 20–30 Minu­ten im Kör­per und kön­nen durch Heben, Sen­ken oder Vibrie­ren mani­pu­liert wer­den. Der Pati­ent befin­det sich wäh­rend die­ser Zeit in einer ent­spann­ten Hal­tung, die Behand­lung ver­ur­sacht kei­ner­lei Schmer­zen. Ein wesent­li­cher Vor­teil der Aku­punk­tur sind die äußerst gerin­gen Neben­wir­kun­gen: Wenn über­haupt, kann es ledig­lich zu klei­ne­ren Ein­blu­tun­gen im Bereich der Aku­punk­tur­punk­te oder leich­ten Miss­emp­fin­dun­gen bzw. Krib­beln im Bereich des Ein­stichs kom­men. Letz­te­res ereig­net sich nur in den sel­te­nen Fäl­len, wenn beim „Nadeln“ ein Nerv tan­giert wurde.

Bei Schmer­zen in der LWS und bei schmerz­haf­ter Kniegelenkarthrose,die län­ger als 6 Mona­te anhält, wer­den die Kos­ten für 10 Behand­lun­gen pro Jahr von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen übernommen.

Neue Schädelakupunktur nach Yamamoto(YNSA)

Die­se Son­der­form der Aku­punk­tur ist beson­ders gut geeig­net zur Behand­lung von Läh­mungs­er­schei­nun­gen, neu­ro­lo­gi­sche Stö­run­gen, zur Schmerz­the­ra­pie des Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes (z.B. Wir­bel­säu­le, Knie, Schul­ter), Kopf­schmer­zen, Migrä­ne, All­er­gien und Tin­ni­tus. Dabei wer­den in Aku­punk­tur­zo­nen in der Stirn-Haar­gren­ze meist nur 2–3 Nadeln weni­ge Mil­li­me­ter tief und flach gesto­chen. Oft ist direkt danach ein „ Sekun­den­ein­stich-Phä­no­men“ zu beob­ach­ten: Wenn der rich­ti­ge Punkt getrof­fen wor­den ist, führt das zumeist augen­blick­lich zu einer Schmerz­re­duk­ti­on. Die Schä­del­aku­punk­tur ist gut mit ande­ren Aku­punk­tur­for­men wie der Hand- und Kör­per­aku­punk­tur kombinierbar.

Ohrakupunktur

Die Ohr­aku­punk­tur ist eine eigen­stän­di­ge The­ra­pie­me­tho­de, die nicht der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Medi­zin zuzu­rech­nen ist. Sie wur­de von dem fran­zö­si­schen Arzt Paul Nogier in den 50er Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts wie­der­ent­deckt und basiert auf fol­gen­dem Erklä­rungs­mo­dell: Neu­ro­phy­sio­lo­gi­sche Mecha­nis­men füh­ren zur Pro­jek­ti­on von peri­phe­ren Stö­run­gen des Kör­pers auf das Ohr und ermög­li­chen damit, von dort aus durch geziel­te Rei­ze (z.B. mit Hil­fe von Nadeln oder Kör­nern) zurück auf den Kör­per zu wir­ken. Sehr prak­tisch ist die Ver­wen­dung von klei­nen Dau­er­na­deln, die unter einem Pflas­ter im Ohr ver­blei­ben. Anders als bei der Kör­per­aku­punk­tur, ist hier ein per­ma­nen­ter the­ra­peu­ti­scher Reiz mög­lich. Grund­sätz­lich las­sen sich alle funk­tio­nel­len Stö­run­gen des Kör­pers mit die­ser The­ra­pie­form behandeln.

Akupunktur hat sich bei folgenden Erkrankungen bewährt:

  • Ortho­pä­di­sche Erkran­kun­gen: Band­schei­ben­vor­fall, Ischi­as, Gelenk­ar­thro­sen, Wir­bel­säu­len­schmer­zen, Schul­ter- und Kniegelenkschmerzen
  • Gynä­ko­lo­gi­sche Beschwer­den: Zyklus­stö­run­gen, Infer­ti­li­tät, kli­mak­te­ri­sche Beschwer­den, chro­ni­scher Aus­fluss, Genitalschmerzen
  • Neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kun­gen: Schwin­del, Migrä­ne, und sons­ti­ge For­men von Kopf­schmer­zen, Schlag­an­fall, Läh­mun­gen nach Schlag­an­fall, peri­phe­re Gesichts­läh­mun­gen, Trigeminusneuralgien
  • Lun­gen­er­kran­kun­gen: Asth­ma bron­chia­le, chro­ni­sche Bronchitis
  • Magen-Darm-Erkran­kun­gen: Reiz­darm­syn­drom, Ver­stop­fung, chro­ni­scher Durch­fall, Blä­hun­gen, chro­ni­sche Übelkeit
  • Uro­lo­gi­sche Erkran­kun­gen: Reiz­bla­se, Bla­sen­in­kon­ti­nenz, chro­ni­sche Pro­sta­ti­tis, Impotenz
  • All­er­gien
  • HNO-Erkran­kun­gen: Sinu­s­i­tis, Tin­ni­tus, Kloß­ge­fühl im Hals
  • Herz- und Kreis­lauf­erkran­kun­gen: Herz­rhyth­mus­stö­run­gen, Bluthochdruck
  • Haut­er­kran­kun­gen: Urti­ka­ria, Neu­ro­der­mi­tis, Ekze­me, Akne
  • Psy­chi­sche Stö­run­gen: Panik­at­ta­cken, Herz­neu­ro­sen, Lam­pen­fie­ber, Angststörungen
  • Sucht­er­kran­kun­gen: Niko­tin- und Esssucht